ROSS THE BOSS
Jul 5th, 2018 | von metal.de |Die Sonne brutzelt langsam etwas weniger brutal vom Himmel auf die feierwütige ROCKHARZ-Meute herab, und so lässt es sich mittlerweile auch ohne akute Sonnenstich-Gefahr entspannt vor der Bühne verharren. Schließlich soll hier gleich ROSS THE BOSS folgen, die Band des MANOWAR-Gründungsmitglieds Ross „The Boss“ Friedman. Und tatsächlich: Obwohl es bei den vorherigen Bands ja nun beileibe nicht leer war, für die mittlerweile auf drei eigenen Alben vertretenen Hymnen von ROSS THE BOSS füllt es sich vor der Rock Stage noch einmal merklich.
Der Sound der Band ist natürlich deutlich von MANOWAR beeinflusst, allerdings scheint der Stil der frühen Alben deutlicher durch, insgesamt ist alles etwas mehr auf klassischen Heavy Metal und weniger auf Trveness und Epik getrimmt. Generell verzichten ROSS THE BOSS auf das ganze Brimborium wie Harley Davidsons und ellenlange Hörspiel-Intermezzi, Mr. Friedmann und seine Mitstreiter in Sachen Heavy Metal beschränken sich in den Show-Belangen auf das Wesentliche: auf Musik und die jeweils passenden Posen. So ist es nur folgerichtig, dass es auch nach vier Songs erst eine Ansage gibt. Das stört im Publikum allerdings niemanden – der klassisch-geradlinige, reduzierte Metal der Amis spricht für sich, ohne dass man großartig dazwischenlabern muss.
Ansonsten passt bei diesem ROSS THE BOSS-Gig nahezu alles: Der Sound drückt ordentlich, die Gitarre brät, der Bass blubbert gut hörbar und übernimmt die Funktion einer Rhythmusgitarre gleich mit, lediglich die Bassdrum klackert ein wenig künstlich – aber auch das stört niemanden. METAL! Und so frisst das ROCKHARZ-Publikum der Band aus der Hand, sei es beim bejubelten „This Is Vengeance“, beim MANOWAR-Cover „Blood Of My Enemies“, dessen Refrain die Meute lautstark mitgrölt, oder bei „Fistful Of Hate“, zu dem sich etliche Arme in die Luft erheben. So, meine Damen und Herren, sieht True Metal aus – und so gut klingt er -, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert!