Livebericht – Dark Funeral
Jul 7th, 2022 | von metal.de |Während des Akustik-Intermezzos von UNZUCHT ist kurz die Sonne herausgekommen. Zum Auftritt der einzigen Black-Metal-Band im ROCKHARZ-Billing verzieht sie sich aber pünktlich, wie es sein soll. Nur auf die Regenschauer hätten die Wettergötter gerne verzichten können – die sorgen wohl auch für etwas gelichtetere Reihen vor der Dark Stage. Das stört die schwedischen Black-Metal-Urgesteine DARK FUNERAL aber nicht, als sie mit wenigen Minuten Verspätung und stilecht in Corpsepaint und Leder die Bühne betreten. Schon im Intro lässt eine Stimme das Publikum wissen: „God is not here today“. Jubel und hoch gereckte Pommesgabeln quittieren das.
Am Auftritt der charismatischen Schweden rund um Bandgründer und Gitarrist Lord Ahriman ändert das Wetter nichts – auch wenn es erstmal keinen Gesang gibt. Das signalisieren die Leute dem Tonmann durch entsprechende Gesten – als das Mikro dann zu hören ist, gibt es Szenenjubel für den Sound. Der passt dann tatsächlich auch: Dick und mit brachialen Blastbeat-Gewittern prasseln die pfeilschnellen Songs von der Bühne. Neben einigen neueren Stücken – zum Beispiel „Leviathan“ vom neuen Album „We Are The Apocalypse“ oder dem Titeltrack der 2016er-Scheibe „Where Shadows Forever Reign“ – spielen DARK FUNERAL viele Klassiker für das ROCKHARZ. Und das gefällt der Meute. Sei es „Open The Gates“ von der selbstbetitelten Debüt-EP oder „The Secrets Of The Black Arts“: Die Stücke landen. Witziger Nebeneffekt: Als Sänger Heljarmadr „Nail Them To The Cross“ ankündigt, reibt er sich ein Kruzifix am Sack und prompt setzt ein Regenschauer ein. Ist da etwa jemand nicht einverstanden mit der okkulten Messe der Schweden? Egal: Das Publikum ist es.