CANNIBAL CORPSE
Jul 7th, 2018 | von metal.de |CANNIBAL CORPSE ist sicherlich die brutalste Band im diesjährigen ROCKHARZ-Billing, und fast scheint es, als wenn die Florida-Deather ganz auf die Macht ihrer Songs setzen: Ohne Intro oder Ansage geht es mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums „Red Before Black“ los. Schnell und hart, und offenbar braucht es etwas, bis sich das Publikum an diese Extreme gewöhnt. Zunächst stehen aber wichtige Fragen im Raum: Ist der Mann mit dem grauen Bart wirklich Alex Webster? Tatsächlich, denn wer sonst sollte mit seinen Fingern so filigran über die Basssaiten flitzen?
Spätestens mit dem Midtempo-Groover „Evisceration Plague“ taut das Publikum auf und übt sich in verschärftem Headbangen. Aber hey, da oben auf der Bühne steht der Mann ohne Hals, der Mann, der sich das Rotorbangen patentieren lassen könnte. Passend selbstsicher kommentiert George „Corpsegrinder“ Fisher die bisherigen Versuche: „Ihr glaubt also, Ihr wisst, wie man headbangt? Ich werde es euch zeigen … !“ Die Folge: Im Publikum brechen alle Dämme, und es bildet sich ohne große Umschweife eine Wall Of Death, die in einen nicht mehr versiegenden Moshpit übergeht.
CANNIBAL CORPSE liefern derweil den Soundtrack der Zerstörung: „Kill Or Become“, „I Cum Blood“ (das „Corpsegrinder“ Fisher mit einer unzweideutigen Handbewegung ankündigt), „Make Them Suffer“. „Stripped, Raped And Strangled“ mit seinen markannten Gitarrenleads weckt nicht nur bei den älteren Fans nostalgische Gefühle. Allerdings ist klar, dass damit die Messe der Vernichtung noch nicht gelesen ist – was fehlt? Klar, der Florida-Fünfer lässt sich nicht lange bitten und leitet ohne Umwege in „Hammer Smashed Face“ über. Mit dieser Extremattacke auf den Nacken geht wirklich jeder Death-Metal-Fan mit einem fetten Grinsen seiner Wege.