Feuerschwanz
Jul 4th, 2019 | von metal.de |Wenn des Hauptmanns geiler Haufen zum Tänzchen ruft, lassen sich ROCKHARZler nicht lange bitten. FEUERSCHWANZ sind eine Bank. Das wird schon vor dem Auftritt klar, weil eine fast spürbare Vorfreude in der heißen Luft liegt. Endlich ertönt das „Krieger Des Mets“-Intro, das die Band zu Beginn mit der vermutlich allseits bekannten Game-Of-Thrones-Melodie verknüpft, und Mieze kommt wie gewohnt zuerst auf die Bühne – heute mit goldenen Flügeln, denn für die beleuchteten ist es zu hell. War die Dame nicht immer rothaarig? Egal, es geht los! „Operation Drachensturm“ gibt den stimmungsvollen Opener und eigentlich muss nicht extra erwähnt werden, dass der Zuschauerraum bestens gefüllt ist. Show, Spektakel, Publikumsanimation, Grölen! „Wir haben ‚was zum Mitsingen für euch“, brüllt Prinz R. Hodenherz III vor der zweiten Nummer und ergänzt: „Die Hörner hoch.“ Das lässt sich Mieze nicht zweimal sagen und kommt mit einem Riesenhorn zum Bühnenrand. Klatschen, Springen, Tanzen! Das sind FEUERSCHWANZ, und das wollen die Fans hören, sehen, tun. Immer mehr Männlein und Weiblein surfen auf der Crowd, und die Violinistin teilt die Menge für einen gemeinsamen Tanz. Die meisten wissen, was jetzt kommt: der Schubsetanz. „Mieze hat zwei wunderschöne Hupen“, heißt es, und die Tänzerin holt ihre Tröten raus. Das klingt anzüglicher, als es ist, denn es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um Tröten, die das Startsignal für den Schubsetanz geben. Der wiederum entfacht eine monströse Staubwolke, die kaum jemanden stört. Party ist angesagt. Selbst dann, als Mieze zu „Ketzerei“ am Galgen baumelt. Später preisen die „Krieger Des Mets“ noch den Methämmer, des Hauptmanns Rüstung leuchtet, und der Großteil der Meute geht auf Befehl brav in die Hocke. Da sieht man erst, wie viele zu FEUERSCHWANZ gekommen sind, um die Mittelalter-Was-auch-immer-Band gebührend zu feiern.