Livebericht – Knasterbart
Jul 8th, 2022 | von metal.de |Egal, wie lange POWERWOLF überzogen haben: KNASTERBART hauen ihre „Gossenhauer“ unbekümmert in die nächtliche Meute und kümmern sich dabei weniger um Geschmacks- oder Schamgrenzen. Malte Hoy-, äh, Hotze Knasterbart und Fummelfips Knasterbart sind da sowieso schmerzfrei. Und so feuert die Band, die sich aus Mitgliedern von VERSENGOLD und MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN zusammensetzt, ihren folkigen, entfernt Bluegrass-artigen Rock treibend mit Standards wie – eben – „Gossenhauer“, „Mein Stammbaum Ist Ein Kreis“ und „Sauf Mich Schön“ ins nächtliche Rund, zusammen mit vor die Säue geworfenen Perlen wie „Laich Mich Ein“ und „Kneipenschlägerei“. Ja, das ist schon ein echter Gossenporsche, den die Herren da im Infield kreisen lassen.
Zwei Nachrichten von mehr oder minder erfreulicher Natur, je nachdem, wie man zum bewusst groben, aber lyrisch sorgfältig aufbereiteten Humor der Band steht, verkünden die Herren im Laufe ihres Sets. Zum einen fällt Schlagzeuger Knüppelkalle Knasterbart krankheitsbedingt aus und wird extra fürs ROCKHARZ ersetzt – nicht jedoch für die am folgenden Wochenende anstehenden Shows. Zum anderen lösen sich KNASTERBART nach der wenig transparent bezeichneten „Abschiedstour“ auf, sodass ihr Auftritt beim ROCKHARZ 2022 eine ihrer letzten Festivalshows sein wird.
Daher ist es nur recht und billig, dass sich Fidolin Knasterbart beherzt einen abfiedelt und Hotze und Fips das Publikum munter anraunzen, anpöbeln und anrülpsen, während es sich die Seele aus dem Leib tanzt und alles gibt, um diesen letzten Gig des Festivaltags erfolgreich über die Zielgerade zu führen. Frei nach dem Motto: „Bandwurm kann jeder, Ohrwurm nicht“.