Vom Vollmond zum Totenreich – beziehungsweise von MOONSPELL zu LACUNA COIL. Jedenfalls ist der Bühnenhintergrund mit einem minimalistischen Backdrop in Schwarz mit weißen Ornamenten verhüllt, und die fünf Italiener zeigen sich seit geraumer Zeit mit ihrer ganz eigenen Version von gruseligem Corpsepaint.

Dazu liefert die Musik einen starken Kontrast: Was Mitte der Neunziger mit Gothic Metal angefangen hat, ist mittlerweile immer moderneren Einflüssen gewichen. Da tackert das Schlagzeug eher maschinell, und im mächtigen Sound gehen die ganz hohen Lagen von Cristina Scabbias Gesang etwas unter.

Aber die Sängerin trägt ihre Gefühle offen zur Schau und formt mit den Händen immer wieder ein Herz in Richtung der Fans. Zum Song „Heaven‘s A Lie“ bindet sie die Meute gekonnt ein, beim Refrain unterstützend mitzusingen – ganz nach dem Motto: „Musik verbindet Menschen, Stimmen verbinden Menschen.“

Cristina und ihr Gesangspartner Andrea Ferro, der für die raueren Stimmlagen zuständig ist, spielen sich nicht nur bei Songs wie „Layers Of Time“ und „Now Or Never“, sondern auch bei den Ansagen die Bälle zu. Das Publikum feiert es und lässt sich nicht zweimal bitten, den kollektiven Scheibenwischer zu machen.