Die Halifex-Gothic-Metal-Legenden PARADISE LOST sind erneut zu Gast auf dem ROCKHARZ. Diesmal fällt der Start aufgrund technischer Probleme zwar etwas holprig aus, aber diese Schwierigkeiten scheinen die Band nicht sonderlich zu beeindrucken. Nach der Eröffnung mit „The Enemy“ gibt es von Frontmann Nick Holmes auf Deutsch ein „Dankeschön“ für den Applaus.

Ohnehin ist Holmes an diesem Abend gut aufgelegt und in Plauderlaune. Wie die übrigen Mitglieder der Band in schlichtes Schwarz gekleidet, schützt den Sänger zusätzlich eine dunkle Sonnenbrille gegen die tief stehende Abendsonne. Ein schönes Bild sei dieser Sonnenuntergang, stellt der Sänger fest. Und merkt in der Folge an, dass die Briten viele Songs mit negativen Songtiteln im Repertoire haben, was nicht so gut zu diesem romantischen Bild passe.

Aber genau deswegen dürften die Zuschauenden gekommen sein: Nicht der Romantik wegen, sondern um die PARADISE-LOST-typische Melancholie so richtig zu genießen. Und in dieser Hinsicht liefert das Quintett ab: So werden „As I Die“, „No Hope In Sight“, „Faith Divides Us, Death Unite Us“ und „The Last Time“ vorgetragen – schwermütiger geht es zur Freude des ROCKHARZ-Publikums wohl kaum.

Auf die Zeitreise quer durch die vergangenen dreißig Jahre der Bandgeschichte folgt mit dem Klassiker „Embers Fire“ und schließlich „Ghosts“ vom aktuellen Album „Obsidian“ der würdige Abschluss – und ein Abgang mit gehauchtem Luftkuss von Nick Holmes.