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ROCKHARZ 2024: Die Band-Berichte zum Freitag

Jul 5th, 2024 | von |

Der dritte Tag auf dem ROCKHARZ bricht mit angenehmen Temperaturen, ein paar Wolken und ein bisschen Sonne an. Thrash Metal, irgendjemand? Völlig egal! Denn wer sich bisher nicht aus den Buntkarierten geschält hat, den wecken SURGICAL STRIKE ganz ihrem Bandnamen entsprechend mit einem chirurgisch präzisen Akustiktreffer. Kein Entrinnen!

11:20 – 11:50 SURGICAL STRIKE (ROCK STAGE)

Surgical Strike live beim Rockharz 2024

Jedenfalls haben die Anwesenden ordentlich Spaß und feiern den Thrash Metal der Band aus Niedersachsen mit einem kleinen, aber feinen Circlepit ab. SURGICAL STRIKE lassen sich auch durch Tonprobleme nicht aus der Ruhe bringen – Sänger Jens Albert kommentiert das Knacken mit den Worten: „So muss das manchmal sein, Musik muss wehtun!“ Aber nicht doch: Eigentlich machen Songs wie „24/7 Hate“ ziemlich viel Spaß. Dafür gibt es mehr als wohlwollenden Applaus.

Nach dem Thrash-Warm-up mit SURGICAL STRIKE blickt das ROCKHARZ über den Tellerrand und schickt, wenn auch zu sehr früher Stunde, einen der heißesten Newcomer der deutschen Metal-Szene auf die Bretter.

11:55 – 12:25 THE NIGHT ETERNAL (DARK STAGE)

The Night Eternal live beim Rockharz 2024

Der eine oder andere dürfte noch skeptisch sein, ob der angeschwärzte Heavy Metal der Essener in der Mittagssonne funktionieren kann. Doch THE NIGHT ETERNAL beweisen von Anfang an: Ja, er kann. Frontmann Ricardo fegt wie ein Derwisch über die DARK STAGE, zu der er bemerkt: „Meine Güte, ist diese Bühne riesig.“ Macht gar nichts, denn mit ihrer überbordenden Spielfreude und Hits wie „In Tartarus“ und „Prince Of Darkness“ lassen sich auch große Festivalbühnen dominieren.

Am Ende haben THE NIGHT ETERNAL sicher wieder ein paar neue Herzen für sich gewonnen – und sie übergeben sichtlich glücklich an LEAGUE OF DISTORTION. Die gehen musikalisch wieder völlig andere Wege – Abwechslung ist Trumpf!

12:30 – 13:00 LEAGUE OF DISTORTION (ROCK STAGE)

League Of Distortion live beim Rockharz 2024

Die Band um Frontfrau Anna Brunner hat sich in teils schwarze, teils aluminiumglänzende Bühnenoutfits geschmissen und feuert synthiepluckernden Modern Metal in die Menge. Die Songs zeichnen sich durch melodische Refrains aus, bei der die Fans sofort einstimmen. Die charismatische Sängerin punktet wiederum mit mal aggressivem, mal melodischem Gesang – da kommt das Publikum ordentlich in Wallung.

Eine Stimmung, die wie geschaffen für ein wenig Mittelalter-Folk-Rock ist. Nahtlos nehmen VOGELFREY die gute Stimmung auf und setzen sogar noch einen drauf.

13:05 – 13:40 VOGELFREY (DARK STAGE)

Vogelfrey live beim Rockharz 2024

Egal ob „1000 Jahre Bier“, „Nie Wieder Met“ oder „Galgenvogel“, das Publikum frisst Frontmann Jannik aus der Hand und kommt seinen unzähligen Mitmachwünschen gern nach. Henker-Komparse Hank (oder „Henk“?) unterstützt die Band dabei nach Kräften: Entweder legt er Jannik bei „Galgenvogel“ eine Schlinge um den Hals, trägt prominent Werbetafeln herum oder schmeißt Gummitiere ins Publikum.

Als dann die Klänge vom SCOOTER-Cover „How Much Is The Fish“ erklingen und auch das ikonische „Thunderstruck“-Riff erklingt, gibt es gefühlt kein Halten mehr im Publikum. VOGELFREY reißen ab.

Nach all der Ausgelassenheit ist es Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Mit SPIDERGAWD geht es weiter im Wechselbad der Musikgenres. Schalmei oder Saxophon? Hauptsache, es rockt hart! SPIDERGAWD legen so viel Enthusiasmus auf die Bretter, dass der Funke ganz offensichtlich auch bei einigen überspringt, denen die Norweger noch kein Begriff sind.

13:45 – 14:30: SPIDERGAWD (ROCK STAGE)

Spidergawd live beim Rockharz 2024

Per Borten beglückt unsere Ohren sogar mit ein paar Sätzen gut verständlichem Deutsch: „Der schönste und beste Bassspieler, der auch noch singt. Und er hat schönes Haar!“ Dem können wir nicht widersprechen. Mit „Heaven Comes Tomorrow“ müssen sich SPIDERGAWD den Weltschmerz von der Seele spielen: „This song fits even more. I wish it would not!“ Auch wir merken: Der kollektive Musikgenuss ist ein Trostpflaster – in einer Welt, in der es immer wieder Kriege gibt.

Aber es ist nicht alles schlecht! Denn ein prüfender Blick auf die Bühnenuhr offenbart, dass noch Zeit für einen Song ist. „Is This Love…?“ schubst uns schließlich zärtlich mit einem Liebeslied Richtung UNEARTH. Dort ist Circlepit-Zeit! Während der Vormittag unterhaltsam, aber gediegener gestartet ist, wird dem geneigten UNEARTH-Hörer nun einiges abverlangt.

14:35 – 15:20 UNEARTH (DARK STAGE)

Unearth live beim Rockharz 2024

Seit ihrem letzten ROCKHARZ-Gastspiel sind viele Jahre ins Land gezogen, doch an Spielfreude hat das Quintett in der Zwischenzeit nichts verloren. „Faster, schneller, faster, schneller!“ fordert Frontmann Trevor Phipps schon früh im Set – und die Menge folgt und erweitert den Circlepit um etliche Meter.

So geht Oldschool-Metalcore! UNEARTH reisen sogar weit in ihrer Diskografie und zücken unter anderem „Endless“, den Titeltrack ihrer 2002er-EP. Bei „The Great Dividers“ und „My Will Be Done“ bebt das Infield zum Ausklang, bevor es auf der ROCK STAGE mit A-Cappella-Metal weitergeht. Dort wünschen VAN CANTO nachmittags erst mal einen guten Morgen.

15:25 – 16:10 VAN CANTO (DARK STAGE)

Van Canto live beim Rockharz 2024

Der letzte Auftritt der Rakkatakka-Metaller im Harz ist schon wieder fünf Jahre her. Doch die Gäste haben sie keinesfalls vergessen und danken der Rückkehr mit einem proppevollen Infield.

Die Taktik „Wir trinken, Ihr rastet aus“ funktioniert von Beginn an, denn der Strom an Crowdsurfern reißt während der Mischung aus eigenen Songs und Metal-Klassikern wie „Rebellion“ und „Wishmaster“ nicht ab. Auch das Mitsingen funktioniert so gut, dass die Band sichtlich beeindruckt ist.

Der MAIDEN-Klassiker „Fear Of The Dark“ gerät für die Erfinder des gesungenen Gitarrensolos noch einmal zum Triumphzug, bevor sich das ROCKHARZ 2024 weiterhin von seiner kontrastreichen Seite zeigt und die britischen Death-Metal-Urgesteine von BENEDICTION auf die Bühne bringt. Also: Lust auf groovenden Death Metal? Geht es nach Band und Publikum, kann die Antwort nur ein fettes „Yes, Sir!“ lauten. Immerhin können BENEDICTION aus einem reichen Fundus schöpfen. „I Bow To None“, „Dark Is The Season“ oder „Shadow World“ sind Oldschool-Böller erster Klasse. Leider ist der Sound heute nicht ganz so kraftvoll wie die Songs.

16:15 – 17:00 BENEDICTION (DARK STAGE)

Benediction live beim Rockharz 2024

Aber davon lassen sich die Jungs den Spaß nicht verderben: Mal prostet Sänger Dave Ingram der Menge zu, mal checkt er über die Schulter von Gitarrist Peter Rew, ob er anständig spielt (was er schließlich mit einem Nicken quittiert). Schließlich fordert er die Fans auf, sich doch ordentlich mit Sonnenmilch einzucremen – er möchte ja nicht wie ein verdammter Papa klingen, aber trotzdem …

Dann pfeffert die Band aus Birmingham mit „Subconscious Terror“ noch einen Uraltsong in die Menge, die zum großen Finale einen Circlepit initiiert. Eine perfekte Aufwärmübung für das, was auf der ROCK STAGE mit DYING FETUS kommen wird. Die nehmen die Death-Metal-Steilvorlage von BENEDICTION gekonnt auf und setzen noch einen drauf.

17:05 – 17:55 DYING FETUS (ROCK STAGE)

Dying Fetus live beim Rockharz 2024

Das Trio als Speerspitze des brutalen Death Metal zu bezeichnen, würde zwar der hohen Live-Qualität und Routine der Amis gerecht, dennoch wäre ein Vergleich mit einem Abrisshammer wohl passender. Wuchtig und schwer, aber dennoch technisch beeindruckend, hämmert das Trio seinen Brachial-Sound in das Publikum.

So ist gerade das Intro verklungen, als schon ein massiver Circlepit vor der Bühne startet. Und der wird auch die nächsten vierzig Minuten nicht enden: DYING FETUS ballern los, Balle(r)nstedt feiert überaus ausdauernd mit. Erst als die Band zu den Klängen von KOOL & THE GANG die Bühne verlässt, ist die Sause vorbei und auch die unzähligen Crowdsurfer landen wieder sicher am Boden.

Nach so viel Todesblei-Oldschool-Kante mit dem Death-Metal-Doppelschlag von BENEDICTION und DYING FETUS müssen sich so einige Nackenmuskeln erstmal erholen. Hierzu bieten sich zwei Möglichkeiten: mit der Übertragung des EM-Viertelfinals Deutschland gegen Spanien auf der Leinwand neben dem Mutantenstadl oder vor der DARK STAGE bei gepflegtem Power Metal.

17:55 – 18:40 UNLEASH THE ARCHERS (DARK STAGE)

Unleash The Archers live beim Rockharz 2024

Nach zweimal Prügel aufs Fressbrett hintereinander wirken UNLEASH THE ARCHERS fast weich. Doch der Eindruck täuscht, denn die Kanadier legen feinsten Power Metal aufs Parkett, den Brittney Slayes mit einer großartigen Gesangsleistung krönt.

Die Band veröffentlichte kürzlich ihr neues Album „Phantoma“, dessen Artwork das Backdrop ziert. Doch bevor es Songs von ihrem neuesten Output gibt, starten UNLEASH THE ARCHERS mit dem Opener des Vorgängers „Abyss“. Slayes legt einen Scream zum Niederknien nach dem anderen hin und die Instrumentalfraktion überzeugt ebenfalls – zu Beginn müssen sie den Gitarrensound zwar etwas nachjustieren, aber dann gibt es famose Leads und Soli auf die Ohren. Die Anwesenden danken es der Gruppe mit reichlich Jubel.

Während einer kurzen technisch bedingten Pause verrät Slayes, dass sie im April 2025 für eine Tour zurück nach Europa kommen. Mit dabei: noch unbekannte kanadische Freunde. Wir sind gespannt! Nebenan baut sich derweil etwas Explosives auf, denn die folgende Band hat eine Menge Dynamit zu bieten.

18:45 – 19:30 KISSIN’ DYNAMITE (DARK STAGE)

Kissin' Dynamite live beim Rockharz 2024

Auch ohne explosive Pyros zeigt bereits das aufwendige Bühnenbild: KISSIN’ DYNAMITE haben seit ihrem letzten Auftritt beim ROCKHARZ 2019 einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht.

Trotz minimalen Regens und des Deutschlandspiels können sich die Reutlinger nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Wenn Sänger Johannes Braun „We bring back Stadionrock“ behauptet, trifft er den Nagel damit genau auf den Kopf. Ein Mitsing-Ohrwurm reiht sich an den anderen, zu Hits wie „I Will Be King“ springt das ganze ROCKHARZ und mit einem Circlepit bei KISSIN’ DYNAMITE hätte man jetzt auch nicht gerechnet. Als Braun im Schlauchboot über tausende Hände schippert, hat er die Crowd endgültig in der eigenen.

Dann heißt es „Raise Your Glass“, was am Ende gar keine schlechte Überleitung zu den kalifornischen Hardcore-Veteranen von SUICIDAL TENDENCIES ist. Wobei, vielleicht sollte man eher davon sprechen, dass Bierbecher fliegen. Vor Begeisterung, denn sie beginnen ihr Set mit dem Klassiker „You Can’t Bring Me Down“.

19:35 – 20:35 SUICIDAL TENDENCIES (DARK STAGE)

Suicidal Tendencies live beim Rockharz 2024

Sofort ist Bewegung auf der Bühne, Frontmann Mike Muir hüpft wie ein Verrückter von links nach rechts und wieder zurück. Die Euphorie geht auf das Publikum über, nachdem der anfangs leise Sound etwas korrigiert wurde.

Auf dem Infield bildet sich ein Circlepit de luxe, den Songs wie „Send Me Your Money“ und „Memories Of Tomorrow“ anheizen. Und natürlich das Treiben auf der Bühne, denn die vier Instrumentalisten zünden ein wahres Feuerwerk. Allen voran Tye Trujillo, Sohn von METALLICA-Tieftöner Robert Trujillo, der mit seinen 19 Jahren mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit in der Bühnenmitte steht und auch mal ein fingerfertiges Solo raushaut. Merke: Die Musik von SUICIDAL TENDENCIES ist keine Sache des Alters, sondern der Einstellung.

Das ist auch die Message der langen Ansagen von Mike Muir: Lasst euch von anderen nichts sagen, sondern macht euer eigenes Ding. Passend dazu klettert der Sänger bei „Pledge Your Allegiance“ von der Bühne und lässt sich von den ersten Reihen in die Höhe wuchten – daran hindert ihn auch sein Alter von mittlerweile 61 Jahren nicht. Das mag zwar etwas schweißtreibend sein, aber hey: Wann sollte man das sonst machen, wenn nicht jetzt?

Mit dieser Erkenntnis geht es nach rechts zur ROCK STAGE, wo AMARANTHE die Brücke von traditionellem Crossover-Hardcore zu modernem Metalcore spannen. Oder anders: weniger Geprügel und mehr Elektronik. Die Schweden haben im Frühjahr ihr siebtes Album „The Catalyst“ veröffentlicht. Doch bevor wir davon etwas auf die Ohren bekommen, eröffnen sie mit „Fearless“ und „Viral“ – zwei Singles ihres 2020er-Werks „Manifest“.

20:40 – 21:40 AMARANTHE (ROCK STAGE)

Amaranthe live beim Rockharz 2024

Trotz der kürzlich beendeten „The Catalyst“-Tour liefert die Gruppe um Olof Mörck an der Gitarre und Elize Ryd am Mikro ein Best-of-Set ihrer Karriere: „Maximize“, „PvP“, „Amaranthine“ und „The Nexus“ goutiert das Publikum mit Freuden. Crowdsurfer schweben im Minutentakt auf die Bühne zu und Konfettikanonen schießen über die Menge.

Der für die cleanen Vocals zuständige Nils Molin liefert eine Doppelschicht, nachdem er gestern bereits mit DYNAZTY auf der Bühne stand. „Drop Dead Cynical“ beendet ein starkes Set, sodass AMARANTHE sich unter reichlich Applaus verabschieden.

Nun heißt es: Schnell die 2-Liter-Bierkrüge auffüllen, denn die überdimensionierte Ente verrät schon, dass ALESTORM angesegelt kommen. Prost, die Piraten um Sänger und Keytarist Christopher Bowes bringen Bierdurst mit! Und Verstärkung, denn Patty Gurdy hat ihre Hurdy Gurdy eingepackt und zeigt bei den Stücken der neuen EP „Voyage Of The Dead Marauder“ ihr Gesangstalent.

21:45 – 22:45 ALESTORM (DARK STAGE)

Alestorm live beim Rockharz 2024

Trotz der bierseligen Ansagen von Bowes bekommen wir nicht nur Partylieder zu hören: Zwar sind mit „Hangover“, „P.A.R.T.Y.“, „Drink“, „Zombies Ate My Pirate Ship“ und „Fucked With An Anchor“ genug an Bord, doch Fans der Piraten-Epen bedenkt die Band mit „Back Through Time“ und „Under Blackened Banners“ ebenfalls. Nur „Captain Morgan’s Revenge“ fehlt leider. Dennoch: Die riesige Ente auf der Bühne und ihre später ins Publikum abgegebenen kleinen Geschwister sorgen für mächtig Feierlaune. So verwundert es nicht, dass der Platz vor der DARK STAGE proppenvoll ist.

Doch genug der Feierei, denn mit dem nächsten Act verdunkelt sich das ROCKHARZ-Gelände: DIMMU BORGIR spielen auf. Und die opfern überdimensionierte Gummienten höchstens dem Gehörnten. Und so zieht nach den fröhlichen Trunkenbolden nicht nur aufgrund der Tageszeit die Dunkelheit auf.

22:50 – 00:10 DIMMU BORGIR (ROCK STAGE)

Dimmu Borgir live beim Rockharz 2024

DIMMU BORGIR sind beileibe keine Unbekannten auf dem ROCKHARZ: Schon 2019 lieferten die Norweger eine opulente Symphonic-Black-Metal-Show höchster Güte. Damals war das letzte Werk „Eonian“ gerade frisch veröffentlicht – und seitdem kam kein neues Studioalbum mehr nach. Die Ankündigung von Frontmann Shagrath, DIMMU BORGIR spielen heute nur neues Material, ist daher so treffend wie amüsant.

Genug Hits haben die Herren aus Norwegen trotzdem im Gepäck, ist die Band doch seit nunmehr dreißig Jahren aktiv. Und so starten DIMMU BORGIR ihren Auftritt mit einem Intro vom Debütalbum „For All Tid“, an dessen Cover auch Bühnenbild und -aufbau angelehnt sind. So können die Musiker beim Verlassen der Bühne durch einen mittelalterlichen Torbogen schreiten.

Als wahrscheinlich lauteste Band des Tages arbeiten sich DIMMU BORGIR quer durch die eigene Diskografie: „Spellbound (By The Devil)“, „Stormblast“, „The Insight And The Catharsis“ – hier frohlockt jede schwarzmetallische Seele ob des gelungenen Best-of-Sets.

Das obligatorische „Mourning Palace“ setzt den Schlusspunkt unter einen überzeugenden Headliner-Auftritt, der sogar noch ein bisschen opulenter geraten ist als der Auftritt vor fünf Jahren. Stark!

Mehr Kontrast geht kaum: Zu den letzten Dunkeltönen von DIMMU BORGIR entern NANOWAR OF STEEL die Bühne mit quietschbunten Perücken und Tütü. Klar, dass Mr. Baffo das Mikrofon direkt an seinen Hintern hält, während die ersten Töne von „Uranus“ erklingen – Humor, den man mögen muss, doch er geht zur späten Stunde sofort auf.

00:30 – 01:30 NANOWAR OF STEEL (DARK STAGE)

Nanowar of Steel live beim Rockharz 2024

NANOWAR OF STEEL haben eine Best-of-Setlist ihrer größten Feierhits mitgebracht: „Disco Metal“ animiert zum Tanzen, bei „Il Cacciatore Della Notte“ lernen wir Italienisch und eine übergroße Eule betritt die Bühne. Zudem bedauert Basser Gatto Panceri 666 das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale und schlägt vor, dass alle Deutschen statt nach Mallorca nun nach Italien fliegen.

„Pasadena 1994“ ist für die SABATON-Fans, vor „Norwegian Reggaeton“ veräppeln sie Varg Vikernes und mit „Das Rote Pferd“ bringen sie einen echten Malle-Klassiker. Hunger bekommt das Publikum bei „Der Fluch Des Käpt’n Iglo“ – und „Blitzkrieg-Fischerei“ ist eine faszinierende Wortschöpfung.

DIMMU BORGIR in allen Ehren, doch NANOWAR OF STEEL haben die perfekte Grundlage gelegt, um den ROCKHARZ-Freitag mit einer riesigen Party ausklingen zu lassen. Wir freuen uns auf den Samstag, der leider schon das Ende des Festivals einläutet.

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