Saltatio Mortis
Jul 6th, 2019 | von metal.de |Huch, ganz schön voll hier – bei SALTATIO MORTIS herrscht ganz eindeutig Headliner-Alarm, obwohl den Slot offiziell DIMMU BORGIR besetzen. Die Anwesenden, die sich bis weit über die Soundtürme hinaus und fast bis zu den Fressbuden stapeln, sind hier und jetzt aber genau richtig – denn die Karlsruher Mittelalter Rocker bieten für Aug‘ wie Ohr eine Menge Spektakel. Das zeigt schon der Opener „Große Träume“ vom aktuellen Album „Brot und Spiele“, zu dem SALTATIO MORTIS tonnenweise Pyros abbrennen und auch sonst viele Podeste und dekorativen Firlefanz auf der Bühne einbringen. Ganz der Frontmann, zeigt vor allem Alea große Posen, hüpft, springt, rennt – und animiert ein ums andere Mal das Publikum mitzumachen. Zu „Wo sind die Clowns?“ fordert er Klatschen und bekommt ein riesiges Meer an klappernden Händen, und vor dem „Brot und Spiele“-Titeltrack fragt er das ROCKHARZ, ob es bereit sei, der Band all ihre Energie zu geben … und natürlich sagt das ROCKHARZ lautstark „Ja“. Zu „Wachstum über alles“ sollen sich alle hinknien und zum Start des Songs aufhüpfen – und auch das klappt.
Kurz: Die ROCKHARZ-Meute frisst SALTATIO MORTIS aus der Hand, was sicherlich nicht zuletzt an den sympathischen Ansagen und Messages der Band liegt. Aber auch die Songs, die sich vor allem aus neuerem Material speisen, sprechen schließlich für sich, und so scheint die Spielzeit von einer Stunde fast ein bisschen zu kurz – denn zum Beispiel der Gassenhauer „Prometheus“ oder „Satans Fall“ fehlen völlig. Immerhin gibt es zum Abschluss den „Spielmannsschwur“, dessen „Ohohos“ das Publikum nach Ende des Songs – und teilweise nach Ende des Auftritts – noch minutenlang intoniert. Anschließend geht die Band zu den Tönen von DEICHKINDs „Remmidemmi“ von der Bühne – ein absolut runder Auftritt, der viele, viele glückliche Gesichter hinterlässt.