SCHANDMAUL
Jul 5th, 2018 | von metal.de |Es darf getanzt werden, denn SCHANDMAUL spielen auf! Die Folk-Rock-Institution, die eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Harz gewesen ist, wird mit spürbarer Spannung erwartet, als es mit „Vor der Schlacht“ losgeht. Deutlich schneller wird es mit dem Klassiker „Hofnarr“, bei welchem das gesamte Publikum eindrucksvolle Textsicherheit beweist. Respekt! Zum Song „Bunt und nicht braun“ liefern SCHANDMAUL an diesem Festivaltag nicht das erste starke Statement gegen Hass, auch wenn es laut Sänger Thomas Lindner natürlich auf dem ROCKHARZ die falsche Zielgruppe anspricht. Nichtsdestotrotz singt das Publikum aus vollen Kehlen mit und unterstreicht so die positive Botschaft des Liedes.
Das weitere Programm sollte wohl jeden Fan zufriedenstellen. Vom Fanfavorite und dem ersten SCHANDMAUL-Song überhaupt, „Teufelsweib“, bis zur Partyhymne „Der Teufel…“ ist gefühlt alles dabei. Zur letzteren ist die Tanzeinlage des Publikums mitsamt Zombie-Slowmotion wohl das optische Highlight der Show. Apropos „Tanzen“: Während sich am Anfang die Tanzwilligkeit der Fans noch in Grenzen hält, gibt es spätestens zu „Walpurgisnacht“ kein Halten mehr. SCHANDMAUL haben es eben drauf.
Zum Schluss sammelt die Band noch einmal kräftig Sympathiepunkte. Wo andere Bands Minuten ins Land streichen lassen, bevor sie sich zu einer Zugabe bequemen, fragen SCHANDMAUL einfach, ob denn Interesse daran bestünde. Was für eine Frage! Thomas Lindner fällt dann auf, dass im Konzert bislang keine Schnulze gespielt wurde. Was für ein Unding, und so lädt die Band zum gemeinsamen finalen Singen und Dahinschmelzen ein. Bei „Dein Anblick“ ist Gänsehaut vorprogrammiert, egal wie oft man den Song schon live gehört hat. Hoffentlich zieht bis zum nächsten SCHANDMAUL-Gig auf dem ROCKHARZ nicht schon wieder so viel Zeit ins Land!