Fast wäre es gar nicht erst zum ROCKHARZ-Gig der Rock‘n‘Rollerinnen gekommen, denn die drei Damen mussten nicht nur ohne ihr Backdrop, sondern direkt komplett ohne eigenes Equipment auftreten, das am Flughafen hängengeblieben ist. Das ROCKHARZ-Team hat aber keine Kosten und Mühen gescheut und THUNDERMOTHER komplett mit Leihinstrumenten ausgestattet. Hätte Sängerin Guernica Mancini es nicht erwähnt, wäre es aber ohnehin kaum jemandem aufgefallen, denn der Spielfreude des Trios tut das ungewohnte Arbeitsmaterial keinen Abbruch. Die beachtliche Masse vor der Dark Stage zeigt, welchen Status THUNDERMOTHER auch oder gerade nach dem großen Line-up-Wechsel noch haben – selbst in den hinteren Reihen ist kaum noch ein Durchkommen.

Die Anwesenden fressen Bandchefin Filippa Nässil und Co. ohnehin von Anfang an aus der Hand und lassen auch während der abwechslungsreichen Setlist zwischen Feelgood-Rock und metallischeren Klängen, wie der aktuellen Single „Driving In Style“, nicht nach mit ihren Anfeuerungen. Die Cover-Version des BEASTIE-BOYS-Klassikers „Fight For Your Right“ holt schließlich auch den letzten ab – auch dank ein paar geschickt eingeflochtener Klänge von IRON MAIDENs „The Trooper“. Am Ende dürfte es keine Zweifel geben, warum THUNDERMOTHER ihren verhältnismäßig späten Slot mehr als verdient haben.

Thundermother – Rockharz 2022